Sankt Marxer Friedhof

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Der Sankt Marxer Friedhof mit seiner imposanten Backsteinmauer - hier ist der Eingang
Der Sankt Marxer Friedhof mit seiner imposanten Backsteinmauer – hier ist der Eingang
Wilder Friedhof St. Marx - nicht umsonst einer der Wien Geheimtipps
Wilder Friedhof St. Marx – nicht umsonst einer der Wien Geheimtipps

Der Friedhof St. Marx

Der Sankt Marxer Friedhof ist ein historischer Friedhof in Wien. Er wurde von 1784 bis 1874 als Begräbnisstätte genutzt. Er ist bekannt für seine besonderen Biedermeierstil sowie die Ruhestätten prominenter Persönlichkeiten. Der Friedhof ist der letzte erhaltene Biedermeierfriedhof in Wien und zieht Besucher an, die die Ruhe und historische Atmosphäre schätzen. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1784 zurück, als Kaiser Joseph II. im Rahmen seiner Josephinischen Reformen mehrere städtische Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern anlegen ließ, darunter auch den Sankt Marxer Friedhof.

Ursprünglich war dieser Friedhof als Reaktion auf die hygienischen Bedenken der Zeit konzipiert. Man glaubte, dass die Toten möglichst weit von den Lebenden entfernt bestattet werden sollten. In den ersten Jahren war es sogar untersagt, Leichenwagen über die Stadtmauern zu begleiten. Im Laufe der Zeit verlor dieses Verbot jedoch an Bedeutung, und der Friedhof entwickelte sich zu einem bedeutenden Bestattungsort.

Das berühmte Mozart Grab

Das ursprüngliche Mozart Grab - heute steht ein Denkmal hier
Das ursprüngliche Mozart Grab – heute steht ein Denkmal hier

Ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte des Sankt Marxer Friedhofs ist das Grab von Wolfgang Amadeus Mozart. Nach seinem Tod im Jahr 1791 wurde Mozart zunächst in einem damals üblichen Schachtgrab beigesetzt, bevor dieses später angemessen gestaltet wurde. In den Schachtgräbern wurden mehrere Personen bestattet. So konnte man nach der Beerdigung gar nicht mehr genau sagen, wo Mozart begraben wurde.

Im Jahr 1859 wurde ein Grabdenkmal von Hanns Gasser an der mutmaßlichen Stelle des Grabes enthüllt. Dieses Denkmal wurde jedoch 1891 auf den Zentralfriedhof verlegt. Erst im Jahr 1899 wurde in St. Marx ein neues, schlichtes Grabdenkmal aus Grabsteinfragmenten errichtet. Zum 175. Todestag von Mozart im Jahr 1956 plante der Architekt Rudolf Perco ein monumentales Mozartdenkmal, das das Grab des Komponisten integrieren sollte. In einem Brief an den Bürgermeister Karl Seitz beschrieb er den musikalischen Aufbau des Grabdenkmals, basierend auf den Themenstellen der Jupitersymphonie, insbesondere den Takten 388-391. Das Mozartgrab ist bis heute eine der bekanntesten Grabstätten auf diesem Friedhof und zieht Besucher aus der ganzen Welt an – auch wenn die sterblichen Überreste wahrscheinlich auf dem Zentralfriedhof zu finden ist. Dort kannst du das offizielle Mozart Grab besuchen.

Der Friedhof wird zum Denkmal

Mit der Eröffnung des Wiener Zentralfriedhofs im Jahr 1874 und aufgrund von Platzmangel wurde der Sankt Marxer Friedhof geschlossen. In den 1920er Jahren sollte er ebenso wie andere städtische Friedhöfe zu einem Park umgewandelt werden. Dank des Engagements von Heimatforscher Hans Pemmer konnte der Sankt Marxer Friedhof jedoch als einziger der fünf Friedhöfe erhalten und unter Denkmalschutz gestellt werden.

Die Friedhofsanlage erstreckt sich im Süden des 3. Wiener Gemeindebezirks Landstraße und umfasst eine Fläche von etwa 60.000 Quadratmetern. Die geschichtsträchtigen Grabstätten machen diesen Friedhof zu einem faszinierenden Ort. Nach Jahren der Vernachlässigung wurde der Friedhof nach dem Zweiten Weltkrieg renoviert und als öffentliche Parkanlage wiedereröffnet. In den 2000er Jahren wurden Restaurierungsmaßnahmen eingeleitet, um die Grabsteine zu erhalten und ihre kulturelle Bedeutung zu bewahren.

Neben Wolfgang Amadeus Mozart sind auf dem Sankt Marxer Friedhof auch die Überreste anderer bedeutender Persönlichkeiten begraben. Dazu zählen der Komponist Johann Georg Albrechtsberger und der Erfinder Josef Madersperger, der die Nähmaschine entwickelte. Der Erfinder der Nähmaschine kam aus Kufstein nach Wien und wollte hier seine Erfindung der Nähmaschine bekannt machen. Er starb aber in Armut. Die Vielfalt der Gräber und ihre historische Bedeutung machen diesen Friedhof zu einem wichtigen Teil des kulturellen Erbes von Wien.

Die Fliederblüte im Frühling verleiht dem Friedhof eine besondere Atmosphäre und macht ihn zu einem farbenprächtigen Ziel für Besucher. Die Stadt Wien setzt sich aktiv für den Schutz und die Erhaltung dieses Friedhofs ein, um sicherzustellen, dass seine Geschichte und die Erinnerung an die hier Bestatteten weiterleben. Insgesamt spiegelt der Sankt Marxer Friedhof die reiche Vergangenheit Wiens und die Bedeutung seiner Bürger in eindrucksvoller Weise wider.

Häufige Fragen zum Sankt Marxer Friedhof

Was ist der Sankt Marxer Friedhof?

Der Sankt Marxer Friedhof ist ein historischer Friedhof in Wien, Österreich. Er befindet sich im 3. Wiener Gemeindebezirk, Landstraße. Der Ursprung dieses Friedhofs geht auf das Jahr 1784 zurück, als Kaiser Joseph II. im Rahmen seiner Josephinischen Reformen mehrere kommunale Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern anlegen ließ, darunter auch den Sankt Marxer Friedhof.
Ursprünglich wurde der Friedhof als Reaktion auf hygienische Bedenken angelegt, da man glaubte, die Toten sollten möglichst weit von den Wohngebieten der Lebenden entfernt bestattet werden. In den Anfangsjahren war es sogar verboten, Leichenwagen über die Stadtmauern zu begleiten. Der Sankt Marxer Friedhof entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Bestattungsort.
Eine der bekanntesten Grabstätten auf diesem Friedhof ist das Grab von Wolfgang Amadeus Mozart. Nach seinem Tod im Jahr 1791 wurde Mozart zunächst in einem schlichten Grab beigesetzt, bevor es später angemessen gestaltet wurde. Das Mozartgrab ist bis heute eine der prominentesten Grabstätten auf dem Sankt Marxer Friedhof und zieht Besucher aus der ganzen Welt an.
Mit der Eröffnung des Wiener Zentralfriedhofs im Jahr 1874 und aufgrund von Platzmangel wurde der Sankt Marxer Friedhof geschlossen. In den 1920er Jahren sollte er ebenso wie andere kommunale Friedhöfe zu einem Park umgewandelt werden. Durch das Engagement von Heimatforscher Hans Pemmer konnte der Sankt Marxer Friedhof jedoch als einziger der fünf Friedhöfe erhalten und unter Denkmalschutz gestellt werden.
Die Friedhofsanlage erstreckt sich im Süden des 3. Wiener Gemeindebezirks Landstraße und umfasst eine Fläche von etwa 60.000 Quadratmetern. Der Friedhof wurde nach Jahren der Vernachlässigung nach dem Zweiten Weltkrieg renoviert und als öffentliche Parkanlage wiedereröffnet. Restaurierungsmaßnahmen wurden in den 2000er Jahren durchgeführt, um die Grabsteine zu erhalten und ihre kulturelle Bedeutung zu bewahren.
Der Sankt Marxer Friedhof ist nicht nur ein historischer Friedhof, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe Wiens, der die Geschichte und Bedeutung seiner Bürger in beeindruckender Weise widerspiegelt.

Was ist das Besondere am Friedhof St. Marx?

Der Sankt Marxer Friedhof in Wien zeichnet sich durch mehrere besondere Merkmale aus, die ihn zu einem einzigartigen und historisch bedeutsamen Ort machen:
Geschichte und Kaiserliche Reformen: Der Friedhof entstand im Jahr 1784 als Reaktion auf die hygienischen Bedenken und den Wunsch von Kaiser Joseph II., die Friedhöfe aus dem Stadtinneren zu verbannen. Dies erfolgte im Rahmen seiner Josephinischen Reformen. Der Sankt Marxer Friedhof ist einer von fünf sogenannten Biedermeier-Friedhöfen, die außerhalb der Stadtmauern angelegt wurden.
Prominente Grabstätten: Eine der bekanntesten Grabstätten auf dem Sankt Marxer Friedhof ist das Mozartgrab. Der berühmte Komponist Wolfgang Amadeus Mozart wurde hier zunächst in einem schlichten Grab beigesetzt, bevor es später angemessen gestaltet wurde. Das Mozartgrab ist zu einem wichtigen Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt geworden.
Erhaltung unter Denkmalschutz: Der Sankt Marxer Friedhof war nach der Schließung im Jahr 1874 von der Umwandlung in einen Park bedroht. Dank des Engagements des Heimatforschers Hans Pemmer konnte er jedoch als einziger der fünf Friedhöfe erhalten und unter Denkmalschutz gestellt werden. Dies macht ihn zu einem geschützten historischen Ort.
Architektonische Vielfalt: Die Grabsteine und Grabmäler auf dem Sankt Marxer Friedhof spiegeln verschiedene Stilepochen wider, darunter den Empirestil, Klassizismus und Historismus. Die Vielfalt der Gestaltungselemente, darunter Skulpturen von Todesengeln, römisch inspirierte Grabaltäre und mehr, macht den Friedhof zu einem architektonisch interessanten Ort.
Kulturelles Erbe und Natur: Der Sankt Marxer Friedhof ist nicht nur ein historischer Ort, sondern auch eine öffentliche Parkanlage. Trotz seiner städtischen Lage bietet er Ruhe und Erholung. Die Grünflächen sind von Bäumen und Sträuchern bewachsen, darunter zahlreiche Fliedersträucher, was den Friedhof zu einem farbenfrohen und einladenden Ort macht.
Kampfhandlungen und Wiederaufbau: Während des Zweiten Weltkriegs war der Friedhof Schauplatz von Kampfhandlungen zwischen der Roten Armee und einer SS-Einheit. Nach dem Krieg wurde der Friedhof wiederhergestellt, und in den Jahren danach wurden Gedenksteine und Grabmäler für prominente Verstorbene errichtet.
Die Kombination aus historischer Bedeutung, prominenten Persönlichkeiten, architektonischer Vielfalt und dem Erhalt unter Denkmalschutz macht den Sankt Marxer Friedhof zu einem besonderen und bedeutenden Ort in der Geschichte Wiens.

Wer ist auf dem Sankt Marxer Friedhof begraben?

Der Sankt Marxer Friedhof beherbergt die letzten Ruhestätten einer Vielzahl von prominenten Persönlichkeiten, die in verschiedenen Bereichen wie Kunst, Musik, Politik und Wissenschaft tätig waren. Einige der bedeutendsten Namen, die auf dem Sankt Marxer Friedhof begraben sind oder waren, sind:
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Der weltberühmte Komponist, dessen ursprüngliches Grab auf dem Sankt Marxer Friedhof lag, bevor es später verlegt wurde. Das Mozartgrab ist ein zentraler Anziehungspunkt des Friedhofs.
Josef Madersperger (1768–1850): Der Erfinder der Nähmaschine wurde auf dem Sankt Marxer Friedhof in einem Massengrab beigesetzt.
Johann Georg Albrechtsberger (1736–1809): Ein bedeutender Komponist und Musiktheoretiker, der in einem Schachtgrab auf dem Friedhof ruht.
Anton Diabelli (1781–1858): Ein Komponist und Musikverleger, dessen Grab sich ebenfalls auf dem Sankt Marxer Friedhof befindet.
Leopold Ernst (1808–1862): Ein Architekt und Dombaumeister von St. Stephan in Wien, der auf dem Friedhof begraben liegt.
Jakob Hyrtl (1799–1868): Ein Kupferstecher, dessen letzte Ruhestätte sich ebenfalls auf dem Sankt Marxer Friedhof befindet.
Josepha Barbara Auernhammer (1758–1820): Eine Komponistin und Pianistin, die auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe fand.
Maximilian von Auersperg (1771–1850): Ein General der Kavallerie, der auf dem Sankt Marxer Friedhof begraben ist.
Diese Persönlichkeiten und viele andere trugen auf unterschiedliche Weise zur Geschichte und Kultur bei, und ihre Gräber auf dem Sankt Marxer Friedhof sind Teil des reichen kulturellen Erbes dieses historischen Ortes.

Wo ist der berühmte Biedermeier Friedhof in Wien?

Der berühmte Biedermeier Friedhof in Wien ist der Sankt Marxer Friedhof. Dieser denkmalgeschützte Friedhof wurde von 1784 bis 1874 als Begräbnisstätte verwendet und ist der letzte erhaltene Biedermeier Friedhof in Wien. Der Sankt Marxer Friedhof liegt im 3. Wiener Gemeindebezirk, Landstraße.

Wie sind die Öffnungszeiten des Sankt Marxer Friedhof?

Die Öffnungszeiten des Sankt Marxer Friedhofs sind wie folgt:
– April bis 30. September: 6.30 bis 20 Uhr
– Oktober bis 31. März: 6.30 bis 18.30 Uhr
Bitte beachte, dass der Park auch eine halbe Stunde früher oder später geschlossen werden kann.

Muß man für den Friedhof St. Marx Eintritt bezahlen?

Der Eintritt zum Sankt Marxer Friedhof ist kostenlos. Du kannst den Friedhof ohne Gebühr besuchen.

Wie kommt man am besten zum Friedhof?

Die genaue Adresse des St. Marxer Friedhofs lautet Leberstraße 6, 1030 Wien. Dort ist der zentrale Eingang. Nutze die U-Bahn-Linie U3 und steige an der Station „Schlachthausgasse“ aus. Der Friedhof ist von dort aus zu Fuß erreichbar.

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